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Videos in der PR: Lass Bilder sprechen!

Videodreh
von Sonja Burbach – 15. Februar 2023

Auch in der PR wird Bewegtbild immer wichtiger: Vor allem in den Social Media erwarten Zuschauer:innen, dass ihnen Videos und Vodcasts angeboten werden. „Mit Bewegtbild sind Stakeholder bereit, sich länger mit den Botschaften eines Unternehmens zu beschäftigen. Allerdings erwarten sie einen guten handwerklichen Standard – mindestens in Regional-TV-Qualität –, Kreativität und Unterhaltung, gleichzeitig aber auch Authentizität.

Bevorzugt werden sujethaltige Videos: Filme, die die Botschaft über eine – möglicherweise humorvolle, berührende, zum Nachdenken anregende – Geschichte erzählen, so Jörg Pfannenberg. Gerade beim Bewegtbild geht es um Emotionalität und Authentizität.

 

Darum lohnt es sich, in der PR auf Videos zu setzen

  1. Videos sind vielseitig einsetzbar. Ganz gleich, ob ein 15-Sekunden-Clip in der Instagram-Story, die Neujahrsansprache im Intranet oder ein Erklärfilm bei Events – Videos können für fast alle Kanäle und Botschaften verwendet werden.
  2. Videos wecken mehr Interesse als lange Texte. Videos sprechen mehrere Sinne an, sie werden eher rezipiert als lange Texte. Sprecher:innen, die man sieht und hört, wirken persönlicher als ein schriftliches Zitat. Und die Bilder vermitteln Stimmungen!
  3. Videos steigern die SEO-Performance. Relevantes Videomaterial wird häufig angeklickt und steigert somit den Traffic. Es erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die User:innen lange verweilen. Die Top-SEO-Disziplin!
  4. Videos lösen Engagement aus. Wer Aufrufe, Likes, Shares und Kommentare unter Videos sammelt, verbessert indirekt die SEO-Performance: Wird unter das Video ein Link gesetzt, steigt auch der Traffic auf die eigene Seite (Backlinks).

 

Tim Höttges LinkedIn Video

Unser PR-Tipp: Bauen Sie Videos in die CEO-Kommunikation ein! Umfragen zeigen: Von CEOs wird erwartet, dass sie sich zu gesellschaftskritischen Themen äußern (Edelman Trust Barometer 2023). Das ist relevant für das Vertrauen in die Firma und in die Wirtschaft allgemein. CEOs können in Videos Stellung beziehen und den Werten des Unternehmens ein glaubwürdiges Gesicht geben. Der Champion unter den Corporate Influencern in Deutschland, Tim Höttges von der Telekom, zeigt auch Humor: Mit dem letzten Anruf aus einer Telefonzelle signalisiert er die Fortschritte in der Vernetzung.

 

 

Stilelemente und ihre Funktionen

Kamera, Licht, Schnitt, Ton und Komposition. Bei einem Vodcast mit Statement reicht es, eine gute Frage zu stellen sowie mit zwei Kameras für verschiedene Einstellungen und Ton die technische und gestalterische Qualität zu sichern. Bei dem Imagefilm eines Unternehmens gibt es mehrere Schauplätze, aufwendige Kamerafahrten, Codes und Montagen.

Die Sprache des Films: Stilelemente

Die Ergebnisse aus unserem internen Workshop zu Film und Drehbuch

Warum das Video von Höttges gut ankommt? Setting, Kamera und Sprecher wirken authentisch! Die Hintergrundgeräusche der Straße, das natürliche Licht, die Handyperspektive im Hochformat fängt den CEO mit Steadycam in der Totalen oder Halbtotalen ein. Die Szenen in der Telefonzelle erzielen den größten Effekt: Höttges Stimme wechselt vom Normalton zur Telefonstimme, so als würde man mit ihm persönlich telefonieren. Zu den weiteren Toneffekten zählen das Freizeichen und Geknister des Telefons. Am Ende des Videos erscheinen das Unternehmens-Logo sowie der typische Jingle. Die gewählten Elemente unterstreichen das Storytelling. In den Kommentaren schwelgt die Followerschaft in Erinnerungen an die Zeiten von Telefonzellen. Die Botschaft kommt an: Die Telekom bereitet den Weg für moderne Kommunikation, alte Technik gehört der Vergangenheit an.

 

Ein Drehbuch schreiben

Wie kann Bewegtbild die Botschaft anschaulich und emotional transportieren? Das Drehbuch und ggf. zusätzlich ein Storyboard ist die Basis für die Entwicklung von Stories in Videos und die Vorbereitung des Drehs: Hier wird die Abfolge der Szenen festgelegt, die wesentlichen Einstellungen mit Schwenks und Schnitten jeder Szene mit ungefährer Dauer (Timecode), Text aus dem Off und durch die Figuren, Geräusche, Musik und ggf. Schrifteinblendungen.

So werden Drehbuch und Storyboard entwickelt:

  1. Die Botschaften der Storyline und ggf. das Sujet der Story werden in einzelne Szenen zerlegt – dies ist das Gerüst des Drehbuchs.
  2. Die Szenen werden – zuerst im Drehbuch – ausgestaltet mit den wesentlichen Einstellungen inkl. Zooms, Schnittfolgen, Bewegung der Figuren und ihrem Text, Geräuschen und Musik.
  3. Bei aufwendigeren Produktionen entsteht zusätzlich ein Storyboard: Die gesamte Strecke wird Szene für Szene in Einzelbildern dargestellt.
  4. Beim Shooting notiert die Regie zusätzlich gedrehte Einstellungen und auch Auslassungen – ggf. mit kurzer Begründung.
Tool Beispiel Drehbuch und Storyboard

Beispiel Drehbuch und Storyboard

Mehr zu Storytelling und kreativen Maßnahmen finden Sie außerdem in unserem Buch „Die Kommunikationsstrategie entwickeln – 111 Tools ready-to-use“.