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Event-Inszenierung: "Sieh da, Ihr Chef will Sie wecken!"

von Oliver Chaudhuri – 20. Januar 2014

 

Aus dem SPIEGEL, Heft 3/2014: „‚Dum, dum, ba, dum, dum, ba.‘ Der Rhythmus kommt von der Eingangstür des Saals, in dem sich die 200 wichtigsten Manager von ThyssenKrupp versammelt haben. Drei Männer und drei Frauen tänzeln nach vorn und trommeln mit den Händen auf Beine, Bauch und Brust. Es ist eine brasilianische Body Percussion Group (…) Der linke Teil soll auf ein Zeichen hin ‚We are, we are‘ skandieren, die Mitte ‚Thyssen, Thyssen‘ und die rechte Seite dann ‚Krupp, Krupp, Krupp‘. Vorstandschef Hiesinger und seine Kollegen Kerkhoff und Burkhard, die in der ersten Reihe sitzen, machen mt. Die, zweite, dritte, vierte Reihe ebenfalls. Doch je weiter hinten die Mitarbeiter sitzen, desto ruhiger sind sie. Manche tippen in ihr Smartphone.“

Die süffisant beschriebene Szene spiegelt die Situation auf vielen Führungskräftetagungen treffend wider. Okay – dass eine Dramaturgie à la „CEO-Vortrag +  Workshops/World Cafés + Talk-Runde mit dem Vorstand“ nicht mehr die Erfolgsformel für Business-Konferenzen ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Viel Tamtam und Show Acts, in der das Publikum eingebunden und „zum Mitmachen animiert“ werden soll, sind dagegen immer noch fester Bestandteil der Programm-Agenda. Dagegen ist an sich auch nichts einzuwenden (wobei ich mich vom „Tschingderassabumm“  ja meistens nur peinlich berührt fühle). Ins Handeln gebracht werden gestandene Manager dadurch aber noch lange nicht …

Wie aber werden Führungskräfte zu aktiven Mitgestaltern und Agenten des Wandels, z. B. für die Vermittlung der neuen Unternehmensstrategie (Stichwort „Downcascading der Informationen“)? Wie lade ich meine Botschaften emotional auf?

Flop:
  • Symbolische Handlungen/motivatorische Gesten ohne Inhalt
  • Glamour und Entertainment
  • „Frontalinformation“ bzw. „PowerPoint-Schlachten“
  • „Teaching & Preaching“ inkl. Best Practice-Beispielen
Top:
  • Starke Stories/Visuals – mit „unprätentiosem“ Setting
  • Sachlichkeit, Arbeitsatmosphäre
  • Konkrete Hilfestellungen/Toolboxen für Führungskräfte für die „Weiterarbeit“ in ihren Teams
  • Zielgerichtete Emotionalisierung

Allein: Das alles ist schnell in die Entscheidungsvorlage für den Vorstand getippt. Wie aber lassen sich komplexe Inhalte für Veranstaltungen so aufbereiten und in Szene setzen, dass aus passiven „Betroffenen“ bzw. Zuhörern aktiv Beteiligte werden?

„Storytelling für Events“
Die Agentur scenum verspricht „Business-Kommunikation über Storytelling und Dramaturgie“ und will erreichen, dass „Abstraktes konkret, Neues vertraut und Wichtiges besser rezipiert“ wird. Was genau das bedeutet, erläutert Geschäftsführer Stefan Schuster im Flipcam-Talk:

 

„Wenn das Plenum denkt und lenkt“
SwarmWorks will „Events zum Schwärmen“ konzipieren und bietet verschiedene Tools für Messen, Kongresse, Trainings und Firmenveranstaltungen an, die das Potenzial der kollektiven Schwarmintelligenz zur interaktiven Themenbearbeitung nutzen sollen:

  • SwarmPolling für Meinungsumfragen in Echtzeit (z. B. für Feedbackrunden)
  • SwarmGaming für Gruppenerlebnisse (z. B. zur Aktivierung großer Gruppen inkl. Botschaftenvermittlung)
  • SwarmCreating für kreative Teamarbeit (z. B. Sammlung, Bewertung und Priorisierung von Ideen).

 

Geschäftsführer Heiner Koppermann stand uns ebenfalls Rede und Antwort und gibt Einblicke in das Angebot des Unternehmens aus Troisdorf: