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Scrum und Kanban in der Internen Kommunikation? – Wie Agilität im Tagesgeschäft gelingen kann.

von Laura Agarius – 02. Juni 2017

 

These 1: „Agile Methoden halten Einzug in Unternehmen. Außer in wenigen Leuchtturm-Unternehmen, reagiert die Interne Kommunikation zu zögerlich.“

Agile Methoden sind keine Neuerscheinung. Sie haben ihren Ursprung in der Software-Entwicklung und sind dort erprobte Projekt-Management-Methoden. In vielen Fachabteilungen sind agile Methoden bereits fest integriert, nur vor den Türen der Kommunikationsabteilung machen sie noch zu oft Halt. Woran liegt das? Die Erfahrung zeigt, dass agile Methoden die traditionellen Strukturen einer Kommunikationsabteilung aufbrechen. Kommunikation wird noch als eine eigene, vom Tagesgeschäft abgespaltene Abteilung gesehen und von außen gesteuert. Doch Agilität bedeutet, dass der Kommunikationsexperte festes Mitglied des Entwicklerteams ist und von innen heraus agiert.

 

These 2: „Nicht alle Projekte eignen sich für agile Methoden. Agilität eignet sich vor allem für die Lösung von Kundenproblemen und Innovationen.“

Agilität ist kein One-Size-Fits-All-Lösungsansatz. Für die Methode spricht, dass sie stark am Kunden ansetzt und großes Potenzial bei der kreativen Lösungsfindung hat. Bei Scrum beispielsweise gibt es viele aufeinander folgende Iterationszyklen. Es setzt also auf eine fokussierte und schnelle Umsetzung sowie auf konstante Reviews. Fehler können schnell entdeckt und behoben werden. Bei Projekten, die eine gewisse Routine mit sich bringen, eignen sich jedoch weiterhin klassische Projektmanagement-Ansätze. Ihre Berechtigung und Gültigkeit in Frage zu stellen, würde zu kurz greifen.

 

These 3: „Die Wachstums-Rolle von Kommunikatoren in der agilen Welt liegt außerhalb der Kommunikationsprojekte/-abteilungen.“

Kommunikatoren sind seit jeher Vermittler im Unternehmen: zwischen der Geschäftsführung und den Mitarbeitern. Ihre Rolle wird im digitalen Zeitalter immer wichtiger für die Unternehmenskommunikation, denn u. a. mit der VUCA-Welt nimmt die Beschleunigung für Unternehmen massiv zu: Wettbewerber aus neuen Bereichen, veränderte Kundenwünsche und im Wandel begriffene regulatorische Anforderungen. Daraus ergeben sich notwendigerweise Veränderungen für nahezu alle Verwaltungs- und Produktionsprozesse im Unternehmen. Gerade die Kommunikationsabteilung muss sich dieser Veränderung anpassen und hat in ihrer neuen Rolle, wie keine andere Abteilung, die Möglichkeit das Thema Agilität im Unternehmen zu verankern. Sobald Kommunikatoren außerhalb ihrer Abteilung und ihrer Projekte Agilität vorantreiben, erfüllen sie ihre Wachstums-Rolle.

 

Sehen Sie den Referenten im Interview:

 

 

Kurz-Vita des Referenten:

Daniel Konrad ist Seniorberater bei JP|KOM in Frankfurt. Er berät Kunden in den Bereichen Veränderungskommunikation, Interne Kommunikation und Digitale Transformation. Außerdem publiziert er regelmäßig u.a. in Konrads-Management-Kolumne bei t3n.