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Das Plastikwort ist tot - Es lebe das Plastikwort.

von Cornelia Quader – 18. März 2016

 

Wer Begriffe inflationär gebraucht, der nutzt sie ab. Ob „Innovation“, „Firmen-DNA“ oder „Nachhaltigkeit“ – manche Schlagworte begegnen uns fast täglich und verlieren so an Prägnanz und Aussagekraft. Inhaltsleere und austauschbare „Plastikwörter“ gleiten schnell ins Floskelhafte ab und können den Leser, der nach Überraschendem sucht, nicht fesseln.


Nie wieder Plastik?

Doch auch Modewörter unterliegen Trends. Vergleicht man eine Aufzählung von Plastikwörtern aus dem Jahr 1997 mit  heutigen „Unwörtern“, wird deutlich, wie wandelbar und veränderlich Sprache und Sprachgebrauch sind. Sollten vor knapp zehn Jahren noch beispielsweise „Entscheidung“, „Substanz“ oder „Zentrum“ gemieden werden, haben sie seit dem ein Stück Seriosität zurückgewonnen. Das wird später einmal wohl auch für heutige Modewörter gelten. Also keine Angst vor Plastik – aber natürlich nur in Maßen.

 

Was ist sonst noch bei der Wortwahl wichtig? 3 Tipps
 

  1. Verben statt Nominalstil
    Wenn möglich sollte eine Handlung in Verben erzählt werden. Das macht den Text aktiv und damit attraktiv für den Leser. Er kann das Geschriebene miterleben – eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Storytelling.
     
  2. Vorsicht bei Synonymen
    Sagen = erläutern = bemerken? So einfach ist es meist nicht. Besonders bei komplexen B2B-Themen kommt es auf den richtigen Ausdruck an. Sinnverschiebungen passieren schnell und können die eigentliche Aussage verzerren. Daher Synonyme genau abwägen!
     
  3. Professionell aber einfach
    Anspruchsvolle Materie lässt sich nur mit komplizierter Sprache darstellen? Ganz im Gegenteil: „Wenn man etwas nicht einfach erklären kann, hat man es nicht verstanden“, um es mit Albert Einstein zu sagen. Es geht also darum, verständlich und prägnant zu schreiben. Daher sollten Fremdwörter und Fachbegriffe nur eingesetzt werden, wenn sie wirklich nötig – und im Hinblick auf die Zielgruppe, den Anlass und Kommunikationszweck – sinnvoll sind.

„Schreiben kann jeder“. Stimmt, aber nicht immer mit gutem Ergebnis. Macht man das Schreiben zum Beruf wird schnell klar, wie herausfordernd es sein kann, klar, einfach und trotzdem treffend zu formulieren. Wer jedoch ein paar Grundsätze achtet und seinen Text an die Zielgruppe anpasst, findet mit etwas Übung sicher die richtigen Worte.

 

Titelbild: Word Cloud with Strategic Planning related tags/Shutterstock